• Kinderprogramm: Peter und der Wolf

    Posted on November 5, 2014 by in Allgemein

     

    Konzert vom 2. November, 11.00 Uhr, Sternensaal Wohlen

    Aargauer BlÀsersolisten
    Jeannot Hunziker, ErzÀhler und Darsteller

    Musik/Text: Sergej Prokofjew
    Gesamtbearbeitung fĂŒr HolzblĂ€serquintett und Sprecher: Robert Ostermeyer

    Wohler Anzeiger,  4. November 2014
    von Klara Bosshart-Schwaller, Wohlen

    Immer wieder vermag das musikalische MĂ€rchen „Peter und der Wolf“ Gross und Klein zu fesseln. So war es auch am vergangenen Sonntag. Der Konzertfonds Wohlen hatte in Zusammenarbeit mit dem Sternensaal zu diesem musikalischen und darstellerischen Leckerbissen eingeladen.
    Zu Beginn musizieren die Aargauer BlĂ€sersolisten gemeinsam. Wobei die Motive der einzelnen Darsteller und Tiere schon heraus zu hören sind. Der Komponist Sergej Prokofjew hat jedem Tier und den beiden Hauptpersonen ein Instrument mitgegeben. Jeannot Hunziker ist gleichzeitig ErzĂ€hler und Darsteller. Er stellt die Instrumente kurz vor. Die Kinder dĂŒrfen mitraten. Welches Instrument passt am besten zu welchem Tier? Der Vogel ist schnell erraten. Claudia Weissbarth spielt mit der Querflöte sein luftiges Motiv. Die Ente wird von der Oboe, gespielt von Renato Bizzotto, imitiert. Der Klarinettist Urs Gloor spielt sein geschmeidig tönendes Instrument auch vor. Es passt treffend zur Katze. Patrick LĂŒscher spielt das Fagott. Das lange Instrument mit den tiefen Tönen ist in der Rolle des Grossvaters. Kurt FĂ€ssler schlĂŒpft mit dem Horn in den Pelz des Wolfes. Und alle Instrumente zusammen spielen Peters fröhliches Motiv.
    Schon beginnt die Geschichte, hervorragend erzĂ€hlt und pantomimisch gestaltet. Peter geht auf die Wiese. Er wundert sich, dass das Gartentor offen steht. Schnell schlĂŒpft der ErzĂ€hler auch in die Rollen des Vogels und der Ente. Der Vogel fliegt singend und jubilierend auf einen Baum. Die Ente freut sich schon auf ein Bad im nahen Teich, denn dank des offenen Gartentores kann sie ins Freie. Das ganze Geschehen ist untermalt von den passenden Instrumenten mit den Tiermotiven, der Flöte, die singt und der Oboe, die so herrlich quakt und schnattert. Wenn nun die Katze zum Teich schleicht trumpft ein anderes Instrument auf. Mit erhobenem Schwanz und gespitzten Ohren stolziert die Klarinette zum Baum und liebĂ€ugelt mit dem Vogel, schleckt schon das Maul. Doch jetzt kommt der Grossvater. BedĂ€chtig und souverĂ€n schlendert das Fagott mit ihm vors Haus. Mit markigen Tönen warnt es vor dem Wolf im nahen Wald und der Grossvater schliesst das Gartentor. Da kommt der böse, graue Wolf. Tief, grimmig und mit grossem Appetit auf die Ente meldet sich das Horn. Der ErzĂ€hler bleckt schon die ZĂ€hne und verschlingt in seiner Vorstellung das arme Federvieh. Beim Zuhören und Zusehen könnten die Kinder das FĂŒrchten lernen. Der Vogel fliegt auf einen Ast. Aufgeregt und voll Angst flattern die Flötentöne. Die Katze klettert flink auf den Baum, versteckt sich im GeĂ€st. Doch die arme Ente wird vom Wolf in einem Mal verschlungen. Das gefrĂ€ssige Tier schielt mit dem Horn zum Baum hinauf, will in seiner Gier noch mehr. Der Darsteller zieht die Kinder voll in seinen Bann mit seinen treffenden, gleichzeitig auch sehr subtilen Tiernachahmungen. Sie sehen den Wolf erfolglos nach den Tieren schnappen, mit seinem grossen Maul und dem bedrohlichen Blick. Sie sehen und hören die Panik und Not des Vogels, ein bisschen auch der Katze. Doch nur ein kleines bisschen! Da ertönt Peters lĂŒpfiges Motiv. Der Bub hat keine Angst. Es gelingt ihm, mit einem Seil den Wolf am Schwanz zu packen und zu fangen. JĂ€ger kommen aus dem Wald. Sie zielen mit ihren Gewehren auf den Wolf. Mehrere SchĂŒsse gibt die Pauke ab. „Stopp“, ruft Peter. “Der Wolf ist schon gefangen. Helft mir, ihn in den Zoo zu bringen.“ Es folgt der Triumphzug. Peter mit seiner lieblichen Melodie geht voran. Es folgen die JĂ€ger mit dem gefangenen Wolf. Dieser versucht immer wieder, sich los zu reissen. Er windet und dreht sich, rollt die Augen, knurrt aus tiefstem Herzen. Ein GlanzstĂŒck fĂŒr den ErzĂ€hler. Das erinnert an Mumenschanz. Einfach herrlich! Am Schluss folgen der Grossvater und die Katze. Über dem ganzen Zug fliegt der kleine Vogel. Quirlig und voll Stolz sind seine Flötentöne. Und wenn die Kinder ganz genau hinhorchen, hören sie die Ente verhalten und leise im Bauch des Wolfes quaken.
    WĂ€hrend des begeisterten Applauses der Grossen wĂŒnschen sich wohl viele Kinder, die Ente möge bald wieder mit der Oboe umherschnattern.

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